Die wichtigsten Infektionspräventionsstrategien in Einrichtungen des Gesundheitswesens

3. Isolierungsmaßnahmen bei Feststellung spezieller Erreger



Ziel der Maßnahmen: Schutz vor Transmissionen von Erregern, die durch Kontakt, Tröpfchen oder über die Luft von bekannten Trägern übertragen werden können

Maßnahmen:

Kontaktisolierung:
z. B. MRSA/VRE/ESBL
Erweiterung der Standardmaßnahmen um folgende Maßnahmen:
a. Händedesinfektion: Vor und nach Kontakt zum Patienten und vor Verlassen des Zimmers (Handschuhe ersetzen nicht die Händedesinfektion)
b. Handschuhe: Tragen von (keimarmen) Handschuhen bei Betreten des Zimmers, wenn mit Patienten- und Patientenumgebungskontakt zu rechnen ist
c. Schutzkittel: Tragen eines Schutzkittels bei Betreten des Zimmer, wenn mit relevantem Kontakt zum Patienten, Oberflächen oder Gegenständen zu rechnen ist und bei Patienten mit Inkontinenz oder Diarrhöe, wenn der Patient ein Ileostoma oder Colostoma hat oder eine offene Wunde, die nicht mit einem Verband versorgt ist
d. Medizinprodukte: patientenbezogener Einsatz von Geräten bzw. wenn patientenbezogener Einsatz nicht möglich, adäquate Aufbereitung zwischen der Anwendung bei verschiedenen Patienten
e. Räumliche Isolierung: Einzelunterbringung, wenn Einzelunterbringung nicht möglich, alternativ Kohortenisolierung (Unterbringung mit weiteren Patienten mit identischem Erreger)

Isolierungsmaßnahmen bei tröpfchengetragenen Erregern:
z. B. Influenza/Meningokokkeninfektionen/Diphtherie/Röteln
Erweiterung der Standardmaßnahmen um folgende Maßnahmen:
a. Räumliche Isolierung: Einzelunterbringung, wenn Einzelunterbringung nicht möglich, alternativ Kohortenisolierung, wenn Kohortierung auch nicht möglich, mind. 1 m Abstand zu anderen Patienten/Besuchern
b. Mund-Nasen-Schutzes (Personal): Anlegen eines Mund-Nasen-Schutzes vor Arbeiten direkt am Patienten (<1m)

Isolierungsmaßnahmen bei luftgetragenen Erregern:
z. B. Lungentuberkulose/Masern/Varizellen
Erweiterung der Standardmaßnahmen um folgende Maßnahmen:
c. Räumliche Isolierung: Einzelunterbringung in einem Raum mit speziellen raumlufttechnischen Anforderungen (Unterdruck, Abluftfiltration bei Umluftanlagen), wenn Einzelunterbringung nicht möglich, alternativ Kohortenisolierung, wenn Unterbringung in Raum mit spezieller raumlufttechnischer Ausstattung nicht möglich, häufige Fensterlüftung
d. Tragen einer Atemschutzmaske: Anlegen der Atemschutzmaske immer bei Betreten des Zimmers von Patienten mit Tuberkulose, bzw. bei Betreten des Zimmers von Patienten mit Masern oder Varizellen durch nicht immune Personen

Die wichtigsten Infektionspräventionsstrategien im Krankenhaus III

Desinfektion und Sterilisation/Surveillance/Fortbildungen/Impfen


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